Streitdorf

Streitdorf

  Der Name Streitdorf entstand aus der Bezeichnung für umstrittenes Gut. Er könnte sich aus einem in der Geschichte untergegangenen Kampf herleiten. Der Ort soll zu den ältesten des Weinviertel zählen.
Angeblich soll hier auch vor Zeiten ein altes Schloß, von dem aber keine Spuren mehr zu finden sind, gestanden haben, woher eine Familie dieses Namens wahrscheinlich ihren Ursprung hatte. Von dieser kam Ullrich von Streitdorf in einer Urkunde von 1303 als Zeuge vor. In Streitdorf war der Landesfürst Oberherr und so gab es verschiedene Adelige als seine Lehensleute. 1254 gab Ulrich von Gaden, dessen Familie den Ort Bruderndorf gestiftet haben könnte, seinem Bruder Konrad verschiedene Besitzstücke im Dorf, damit er einer Schenkung an Heiligenkreuz zustimme.
Der Hof samt Renten wurden 1525 an Wolfgang Volkra auf Steinabrunn käuflich überlassen, 1816 schied Streitdorf aus dem Besitz aus und der neue Besitzer, der Bankier Melchior Ritter von Baldauf, erbaute 1817 das im Ort befindliche Herrenhaus. Der alte Sitz wurde 1455 genannt und dürfte das Gebäude oder „Lusthäusl“ gewesen sein, von dem es 1732 heißt, dass es in einem der zwei Hofgärten auf einem Bergl gestanden habe. 1834 wurde der Ort ausführlicher beschreiben: Es lebten hier 53 Familien, 30 schulfähige Kinder, der Viehbestand betrug 41 Pferde, 83 Kühe, 1459 Schafe und 220 Schweine.
Das Gut übernahm dann 1913 die Familie Kühtreiber. Später kaufte es Dipl.-Ing. Ratzenböck. Schließlich erwarb Herr Gottfried Bossányi das Herrenhaus und unterzog es einer Generalsanierung. Der denkmalgeschützte Kreuzstadel auf dem Anwesen der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer und das ehemalige Verwaltergebäude mit Stallungen bestehen nach wie vor.
1890 wurde in Streitdorf die Schule errichtet, diese ist nicht mehr in Betrieb.
Die Dorfkapelle im Ort wurde den Heiligen Leonhard und Josef geweiht.
Die Freiwillige Feuerwehr von Streitdorf wurde 1904 gegründet.
Als erster Bürgermeister scheint Anton Burger im Jahre 1865 – 1867 gemeinsam mit Bruderndorf auf.

 

Hangenast
Dieser Ort ist verödet. Er lag nördlich von Streitdorf und kam als Filiale von Niederhollabrunn 1292 vor. Der 279 m hohe Berg Hangenast liegt zwischen Ottendorf und Roseldorf. Dieser und die gleichnamige Ried in der Gemeinde Streitdorf sind die einzige Erinnerung.

Die Katastralgemeinde Streitdorf erstreckt sich über 829,5798 ha, davon sind ca. 8,4 ha mit Wald bedeckt.