Haselbach

Haselbach

Im Jahre 1130 ist der Name Haselbach bzw. Hasalbach zu finden . Die Schreibweise änderte sich, wie bei vielen Orten laufend: Hasilpach, Hselbach, Haselpach, amt Haselpach, ad. St. Michahelen, Haslepach Sand Michel ...

Nach Funden zu schließen, dürfte es in Haselbach schon in der Frühgeschichte der Menschheit Streusiedlungen gegeben haben. Funde aus der Altsteinzeit, wie Klingenkratzer und aus der Jungsteinzeit ein Siedlungsfund und z.B. Steinmeißel unterstützen diese Ansicht. Auf dem Michelberg bei Haselbach soll der Sage nach bereits Karl der Große ein Militärkastell und Grenzschutz errichten haben lassen. Um 1000 soll das Gotteshaus dort zu einer Pfarre erhoben worden sein. Thomas Ebendorfer, ein großer Sohn der Gemeinde Haselbach, berichtete von einer Urkunde darüber. Der Aussteller dieser Urkunde dürfte Bischof Pilgrim von Passau gewesen sein. In der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts wurde die Kirche am Michelberg als Filialkapelle der Kirche St. Laurentius in Niederhollabrunn gegründet.

Das Wahrzeichen von Haselbach wird immer der Michelberg mit einer Höhe von 409 m sein und damit auch die heutige Kapelle, die weithin ins Land blickt.  Die Lage des Berges lässt auf uralte Siedlungstätigkeit schließen. Ein bedeutender Forscher der Hallstattkultur Österreichs vertrat die Meinung, der Michelberg habe einen hallstattzeitlichen Fürstensitz getragen, dem die Grabhügel (Leeberge) von Großmugl, Niederfellabrunn und Niederhollabrunn zuzuordnen seien (KROMER 1986, 64ff.).  Am Ende der Frühen Bronzezeit (ca. 1700 v.Chr.) wurde auf den Hängen des Michelberges ein zweifaches Wall und Grabensystem errichtet. Der Wall bestand aus einer Holzkonstruktion und aus Kalkgestein. Keramisches Fundmaterial von sehr guter Qualität  z.B. Feinkeramiken mit eingeritzter Wolfszahnkeramik aus dieser Zeit ist erwähnenswert. Die heutige Kapelle auf dem Michelberg wurde 1867 als Dank für die Verschonung vor dem preußischen Heer errichtet.

Zur Zeit der Husitenkriege (1419 – 1440) wirtschaftete Haselbach stark ab. Die Bevölkerung war verarmt und gezwungen, einen Teil ihrer Besitzungen zu verpfänden, zu veräußern oder zu verlassen. Auch die Schwedenkriege bekam die Gemeinde Haselbach sehr zu spüren.

Die Freiwillige Feuerwehr Haselbach wurde 1895 gegründet. Der erste Kommandant war seit 27. Jänner 1895 Johann Forstner. Die Waldgenossenschaft von Haselbach wurde 1902 gegründet. Der Verschönerungsverein von Haselbach: Thomas Ebendorfer wurde 1982 gegründet. Ziele sind bis zum heutigen Tag die Gestaltung des Ortsbildes, Hebung des Vereinslebens, aktive Teilnahme am Geschehen in Haselbach und in der Großgemeinde.
Erwähnenswert ist auch, dass Herr Karl Fürst aus Haselbach eine umfangreiche Privatsammlung von Funden aus Haselbach am Michelberg und Umgebung, hauptsächlich aus der Altsteinzeit, der Jungsteinzeit, der Hallstattzeit und der Latènezeit besitzt.
Als erster Bürgermeister von 1865 – 1867 ist Michael Hiltwein bekannt.
Die Katastralgemeinde Haselbach erstreckt sich über 950,9016 ha, davon sind ca. 270 ha mit Wald bedeckt.